Ein Torso, von vielen Händen als Gemeinschaftsprojekt (aus Karlsplatz-Ton der Angewandten) geschaffen, wird zum Fluss Wien zurückgetragen. Das Ausgangsmaterial findet seinen Weg – begleitet von einer kleinen Prozession- zurück in den (ökologischen) Kreislauf.
Ein Torso, von vielen Händen als Gemeinschaftsprojekt (aus Karlsplatz-Ton der Angewandten) geschaffen, wird zum Fluss Wien zurückgetragen. Das Ausgangsmaterial findet seinen Weg – begleitet von einer kleinen Prozession- zurück in den (ökologischen) Kreislauf. Unsere „Golem“ – wir wählten die weibliche Form- wurde innerhalb des Kurses (Feministisch. Philosophie und Keramik in Aktion) zum Leben erweckt. Als performativer Akt wird während des Umzuges – wir ziehen die mit Blumen geschmückte Figur auf einem Wagen von der Univ. f. angewandt Kunst zum Abstieg am Stadtpark, zur Wien – aus Gustav Mayrinks gleichnamigem Buch „Golem“ vorgelesen. Die Mystik des Textes, in welchem die israelitische Schöpfungsgeschichte („Gott schuf den Menschen aus Erde“) mitschwingt, wird mittels Schwimm-Utensilien und Kameras als Accessoire der TeilnehmerInnen gleichzeitig begleitet und in Frage gestellt, d.h. mit der Gegenwart konfrontiert und konterkariert.In der Mitte des seichten Flusses platzieren wir die Golem, die der sanft- zersetzenden Gewalt des Wassers überlassen wird. Der ungebrannten Ton sinkt nach und nach in sich zusammen, die Figur ändert noch einmal dramatisch ihre Erscheinungsformen, bis zur Unsichtbarkeit. Die Aktion diente als Abschluss unseres Projektes und Exempel eines gemeinsam inszenierten Rituals.